Ostern in der Ferne

Die Zeit rund um Ostern war recht ruhig in der Bank, da unsere Chefs auf einer Dienstreise in Mosambik waren und daher nur wenige Aufsichtsratssitzungen stattgefunden haben. Das Wetter war auch sehr schön, mal mit Sonnenschein. Das letzte Aufblitzen der Sonne vor dem Beginn der Regenzeit…

Am Osterwochenende war ich mit Martin und Kathrin von der Friedrich-Ebert-Stiftung hier in Abidjan und ihrem Besuch aus Deutschland Jan in Grand Lahou. Grand Lahou liegt ca. 150 Kilometer westlich von Abidjan am Meer und ist mit einer recht guten Straße in 2,5 Stunden mit dem Auto erreichbar. Die eigentliche alte Stadt existiert quasi nicht mehr, da sie direkt am Meer lag und das Meer in den letzten 50 Jahren ca. 1,5 Kilometer Strand, Häuser – quasi die ganze Stadt – weggespült hat. Es gibt noch ein paar Ruinen, eine Kirche und den Friedhof, sonst ist aber alles verlassen. Die Stadt wurde ca. 15 Km nördlich im Landesinneren wieder neu aufgebaut.

In Grand Lahou fließt auch der längste Fluss der Côte d´Ivoire, der Bandama, ins Meer. Durch die Wasserkraftwerke am Bandama kommen weniger Sedimente als früher ins Meer, was zur starken Landerosion beigetragen haben dürfte. Jedenfalls hat sich der Fluss ein neues Bett quer durch die ehemalige Altstadt gegraben. In der Lagune, in der auch die größte Insel Westafrikas liegt, haben wir eine Bootstour durch die Mangroven gemacht und schließlich am Strand mittag gegessen.

Einen weiteren Ausflug machten wir in den Nationalpark Azagny. Dort waren wir mit einer ivorischen Familie und unserem Parkwächter drei Stunden durch den Wald spazieren. Am Ende der Strecke lag eine alte Parkunterkunft, die leider während des Bürgerkrieges zerstört wurde und nun nur mehr aus Ruinen besteht. Die Lage dieser Lodge war aber super: An einer Geländekante an der Grenze zwischen Wald und Savanne gelegen mit einem wunderbaren Blick über die Ebene. Tiere haben wir keine gesehen, es gibt aber Waldelefanten, Schimpansen und andere Tier hier.