Kamerunberg

Nach längerer umfangreicher Planung sind Gabriel und Anna (zwei schwedische ArbeitskollegInnen) und ich am Freitag nach der Arbeit nach Kamerun aufgebrochen, um dort den Kamerunberg, einen fast 4100 m hohen Vulkan im Süden Kameruns, zu besteigen. Gut, so ganz gleich nach der Arbeit war es dann auch nicht, da unser Flug zuerst um 5 Stunden nach hinten verschoben wurde, dann aber doch zwei Stunden früher abgeflogen ist (wir wurden um halb neun informiert, dass wir um acht Uhr am Flughafen sein sollen, da der Flug um 22 Uhr geht…).

In Douala, Kameruns größter Stadt, angekommen, wurden wir von unserem Führer Peter abgeholt und sind noch fast zwei Stunden in unser Basislager-Hotel in Buea am Fuße des Vulkans gefahren (Ankunft gegen 5 Uhr morgens). Eigentlich wäre unser Abmarsch für 7 Uhr geplant gewesen, aber aufgrund unserer nächtlichen Verspätung sind wir “erst” um ca. 10 Uhr aufgebrochen.

Buea war auch Regierungssitz der deutschen Kolonialverwaltung Kameruns, nachdem es den Kolonialherren wohl in Douala, der damaligen ersten Hauptstadt, zu heiß und schwül geworden ist. Daher gibt es in Buea auch noch einen recht schönen Gouverneurspalast, der ein wenig wie ein kleines Schlösschen aussieht. Von Buea aus sind wir dann mal zuerst ein paar Stunden durch den heißen Regenwald aufgestiegen mit riesigen Bäumen und Baumfarnen und Nebel, der durch das Grün zog.

Nach unserer ersten Pause in “Hut 1″ wurde der Wald schon etwas dünner und bald durch die so genannte Savanne abgelöst – einer Gegend ab ca. 2500 m Seehöhe, wo hauptsächlich nur mehr Gräser und kleinere Sträucher wachsen (wohl aber eher aufgrund des Wassermangels als aufgrund der Temperaturen, da dann später und höher wieder mehr Bäume zu finden sind).

Danach wird der Vulkan immer steiler bevor er auf knapp 3000 m fast senkrecht in ein Plateau übergeht, auf dem “Hut 2″, unser erster Übernachtungsort, liegt. Unser Team bestand nicht nur aus uns drei TouristInnen und dem Führer, sondern auch noch aus vier Trägern, die unsere Zelte und die Verpflegung und das Wasser für die drei Tage trugen. Die fünf Kameruner unseres Teams waren alle sehr nett und wir hatten viel Spaß miteinander – vor allem abends, wenn wir neben dem Essen auch den mitgebrachten Whiskey trinken konnten.

Die erste Nacht auf 3000 m war kalt, windig und hart. Wir konnten wohl nur aufgrund unserer Müdigkeit (nach 8 Stunden Marsch und drei Stunden Schlaf in der Nacht zuvor) etwas schlafen. Um 7 Uhr am nächsten Morgen ging es dann aber schon wieder weiter. Zuerst zu “Hut 3″ auf ca. 3800 m und von dort auf den Gipfel auf knapp 4100 m. Leider war es dort stürmisch und kalt und wir haben nichts gesehen und sind gleich wieder runter.

Von dort ging es dann weiter auf die andere Seite des Vulkans, wo man zum ersten Mal richtig erkennen konnte, dass es ein Vulkan war, da sich immer mehr Krater vor uns auftaten. Wir haben eine riesige Lavafläche durchquert, in der sich die Sohlen meiner Bergschuhe endgültig vom Schuh getrennt haben. Nach kurzer Reperaturpause ging es dann weiter an den Kratern des letzten großen Ausbruchs von 1999 vorbei nach Mann´s Spring, einer Quelle, in deren Nähe wir die zweite Nacht wieder unterhalb der Baumgrenze verbrachten.

Der dritte Tag begann dann sehr früh, war aber nicht mehr so anstrengend, da wir nur mehr durch den Regenwald nach Bokwango, einem Vorort von Buea und dem Heimatort unserer Träger, mussten. Nach ca. 5 Stunden war ich dann mit Daniel, meinem Träger, auch dort angekommen und wir konnten schon ein erstes Bier trinken, bevor die anderen auch ihr Ziel erreichten.

Den letzten Tag haben wir dann noch in Limbe am Meer verbracht. Der Strand war super – schwarzer Sand – und das Hotel “Seme Beach” auch recht gut, vor allem aber lustig, da ein paar Meter vor dem Hotel (und ca. 200 m vor dem Meer) der Lavastrom aus dem Jahr 2000 aufgehört und nur die Straße unterbrochen hat. Das Wetter war leider etwas regnerisch – aber etwas Anderes kann man an einem der regenreichsten Orte der Welt (ca. 11.000 mm Regen pro Jahr – im Vergleich dazu Wien 660 mm oder Innsbruck 911 mm Niederschlag) auch nicht erwarten…

Alles in allem eine tolle Tour. Nette Menschen kennen gelernt. Nur zu empfehlen – alles war perfekt organisiert. Hier die Homepage von Peter Buma zum Nachmachen: https://ecotoursmtcameroon.wordpress.com/mt-cameroon-tour-packages/

 

 

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